Ludovic Engelvin

Vic-le-Fesq (Languedoc)

« Wenn wir nicht diejenigen sind, die versuchen, die Dinge hier zu verändern, wer dann ? ». Ludovic Engelvin ist ein Liebhaber seines südlichen Landes und behauptet es mit Stolz. Er ist zutiefst von der Exzellenz der Terroirs des Languedoc überzeugt und hat den Ehrgeiz, das Image einer Region wiederherzustellen, deren Qualität und landwirtschaftliche Vielfalt seit dem alten Rom anerkannt ist, die aber im 20. Jahrhundert auf dem Altar des Produktivismus geopfert wurde. Ludovic widmet sich voll und ganz seiner sensiblen, intuitiven und anspruchsvollen Praxis und schafft es, sich durch seine frischen und eleganten Weine zu profilieren, die tief von der Identität des Ortes geprägt sind.

Mehr an der Natur als an der Schule interessiert, fand Ludovic schnell Gefallen am Weinberg und sah darin eine Möglichkeit, seine Tage im Freien zu verbringen. Ohne jegliches Erbe in Sachen Wein zu haben, begann er das klassische Weinbau- und Önologie-Studium, bevor er in einem Praktikum bei dem großen und verstorbenen Didier Dagueneau, dem mythischen Winzer der Loire, landete. Es war eine Erfahrung, die ihn für sein Leben geprägt hat, denn er lernte von ihm, dass es für die Produktion großer, aufrichtiger und einzigartiger Weine unerlässlich ist, eine umweltfreundliche Landwirtschaft zu betreiben, mit gesundem Menschenverstand, Strenge und Intuition.

Seit 2010 setzt Ludovic diese Vorstellungen in die Praxis um. Natürlich kehrte er in seine Heimat Languedoc zurück und ließ sich in der Garrigue von Vic-le-Fesq (Gard) nieder. Mittlerweile bewirtschaftet er 9 Hektar Reben schonend. Keine synthetischen Behandlungen, nur ätherische Öle und lokale Pflanzentees. Der Winzer hat sich auch dafür entschieden, nur traditionelle lokale Rebsorten anzubauen, die seiner Meinung nach besser an das heiße und trockene Klima angepasst sind, wie Grenache, Mourvèdre und Cinsault. Ludovic geht sogar noch weiter und pflanzt alte, gefährdete Sorten wie Clinton oder Terret wieder an, die auch unter diesen Bedingungen gedeihen.

Im Keller erfolgt die Weinbereitung ebenso schonend und natürlich, ohne Schönung, ohne Filtration und ohne weitere Zusätze außer einer winzigen Dosis Sulfite bei der Abfüllung. Um die Persönlichkeit der Säfte bestmöglich zu entfalten, werden die Trauben nicht extrahiert, sondern infundiert und in Faser- und Edelstahltanks ausgebaut. Das Ergebnis sind tiefe, delikate und ausgewogene Weine. Es sind energiegeladene Weine, die entschlossen von ihrem Terroir geprägt sind und meilenweit von den vorgefassten Meinungen über südliche Weine entfernt sind.

[Bildnachweise 1, 2, 3 : Ludovic Engelvin/François Bruschet]